Ein Teilgebiet des Stuckateurhandwerks stellt der trockene Innenausbau, oder auch landläufig Trockenbau genannt, dar. Die Umsetzung von Innenraumplanungen, von Architektenseite geplant oder selbst entwickelt, steht hierbei im Vordergrund. Die Grundlagen des Trockenbaus wurden in den 60-iger Jahren mit den damals verfügbaren, industriell vorgefertigten Gipskartonplatten, geschaffen. Zuerst noch mit Holz-Unterkon-struktionen zu leichten Trennwänden oder Abhangdecken zusammengefügt, entwickelte sich der Trockenbau kontinuierlich weiter und ist heute in der Lage, sämtliche Anforderungen an die Raumgestaltung zu erfüllen.
Ein wesentlicher Aspekt beim modernen Trockenbau ist dabei die Erfüllung bauphysikalischer Anforderungen aus dem Brand-, Schall-, Wärme- und Feuchteschutz. Hierzu stehen dem Stuckateur mannigfaltige Materialien zur Verfügung, deren Verwendbarkeit und Eigenschaften er kennt und beherrscht. Holz, Metall, Gipselemente, Kunststoff und Glas sind dabei ständige Begleiter bei der Umsetzung von Innenraumplanungen.
Der Gestaltungsvielfalt sind hierbei (fast) keine Grenzen gesetzt. Wie kaum ein anderer Handwerker ist der Stuckateur in der Lage, diese Materialien in Konstruktionen zu kombinieren und dabei hochwertige Innenräume zu schaffen.
Im heutigen Bauwesen ist der Trockenbau nicht mehr wegzudenken. Ob in privaten Häusern beim Dachgeschoßausbau, in Bürogebäuden bei der Herstellung von Trennwänden und Abhangdecken oder in Funktionalbauten wie z.B. Schulen bei der Gestaltung von Klassenräumen oder Aulen; überall wird Trockenbau eingesetzt und hilft mit seinen umfangreichen Möglichkeiten, auch komplexe Bauaufgaben rationell und wirtschaftlich zu realisieren.
Der Stuckateur ist dabei nicht nur als Spezialist sondern immer mehr auch als Generalist tätig. Viele Fachbetriebe sind inzwischen in der Lage, auch komplette Innenraumkonzepte mit Bodenbelag, Beleuchtung oder sogar Möblierung zu realisieren.